Sonntag, 29. Juli 2012

Was ist Patchwork?

Heute will ich mal ein paar Hintergrund-Infos zum Thema Patchworken und Quilten liefern.

Was ist eigentlich Patchwork? Und was muss man sich unter einem Quilt vorstellen?

"Patch" heißt in der englischen Sprache nichts anderes als "Flecken" oder "Flicken". Hier werden also einzelne Stoffstücke zu einem neuen Stück, der Quilt-Oberseite, zusammengenäht.

"Quilt" ist das englische Wort für "steppen". Ein Quilt besteht immer aus der Quiltoberseite, einem - möglicherweise - wärmedämmendem Vlies in der Mitte und einer Quiltrückseite, die meist aus einem einheitlichen Rückseitenstoff besteht.

Welchen Sinn hat das Quilten?

Hierdurch werden die drei Lagen - genannt Sandwich - durch Steppstiche miteinander verbunden, der Oberstoff entsprechend verstärkt, und das Ganze erhält eine höhere Reißfestigkeit. Vernäht man die drei Lagen in Form eines Musters, kann man dem Quilt eine wunderschöne Struktur verleihen.

Geschichtlicher Hintergrund:

Die Technik des Patchworkens begann in der Zeitrechnung bereits vor Christi Geburt im Orient und in Zentralasien. Das älteste bekannte Stück ist ein Bahrtuch, das 1.000 v. Chr. aus der Haut von Gazellen angefertigt wurde. Aus dem Mittelmeerraum stammend verbreitete sich die textile Technik in Europa vom 11. bis 13. Jh. durch die Kreuzzüge. Danach hatten englische Frauen und amerikanische Siedlerinnen einen großen Anteil an der Weiterentwicklung des Patchworkens bis hin zum Quilt.

Von China ausgehend waren Quiltstoffe im gesamten Orient verbreitet. Kreuzritter nutzten den Stoff für Unterhemden, die sie unter den Rüstungen trugen. Eine starke Kältewelle im 14. Jh. in England führte zu einer weiten Verbreitung von Quilts in Form von Kleidung, Decken und Wandteppichen.

Die frühen amerikanischen Siedler, die meist mit den kleinsten Stoffstückchen arbeiten mussten, führten das Quilten gemeinsam mit dem Patchwork zu einer handwerklichen Kunstform. Diese wird in einigen Gegenden, so z. B. bei dem Amish People, auch heute noch gepflegt. Das gemeinsame Arbeiten der Siedlerfrauen bei Quilting Bees war ein wichtiges soziales Ereignis, bei dem die vorbereiteten Patchworkstücke gemeinsam zu Quilts verarbeitet und Neuigkeiten und Geschichten ausgetauscht wurden. Je nach Region entstanden verschiedene Stile für die Quilts, die als Bettdecke oder Wandbehang häufig das einzige Schmuckstück in den kargen Blockhütten waren.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen